Alternative Behandlungsansätze
Die klassische Schulmedizin behandelt Multiple Sklerose vor allem mit starken Medikamenten, die positiv auf das Immunsystem einwirken sollen. Sie behandelt nicht das Problem, warum das Immunsystem überreagiert. Diese Frage ist bisher nicht geklärt, aber es sind bestimmte Aspekte bekannt, die zu einem Ausbruch der Krankheit beitragen können. Wichtige Faktoren sind Stress, Ernährung und ein Mangel an Vitaminen, besonders Vitamin D und verschiedenen weiteren Mikronährstoffen. Vor allem die entzündungshemmende und immunmodulierende Wirkung vieler Vitamine, Mineral- und Pflanzenstoffe spielt hierbei eine wichtige Rolle. Die Ernährung hat auch einen direkten Einfluss auf die Darmgesundheit und diese wiederum beeinflusst direkt das Immunsystem.
Eine Therapie mit Medikamenten kann durch Stressreduzierung, eine Ernährungsumstellung und Ausgleich der Nährstoffdefizite sehr gut unterstützt werden. Eine nicht zu vernachlässigende Anzahl der Betroffenen wendet sich aber nach negativen oder nicht zufriedenstellenden Erfahrungen mit Medikamenten von der klassischen schulmedizinischen Behandlung ab und sucht einen individuellen Weg, mit der Krankheit umzugehen. Dabei gelingt es immer wieder, nicht nur das Fortschreiten der Multiplen Sklerose zu stoppen, sondern sogar den Vorgang umzukehren und bereits bestehende Behinderungen zu verbessern oder sogar zum Verschwinden zu bringen. Ein aktuelles Beispiel dafür ist die amerikanische Ärztin Terry Wahls, die mit der von ihr durchgeführten Ernährungsumstellung vielen MS-Betroffenen wieder neue Hoffnung gegeben hat.
Wer sich von der Schulmedizin abwendet, muss sich darüber im Klaren sein, was das bedeutet. Oft sind der behandelnde Arzt oder die Ärztin die einzigen Ansprechpartner für die Probleme mit der Krankheit. Nur wenige Ärzte setzten sich allerdings bisher mit alternativen Behandlungsmethoden auseinander. Je nach persönlichem Umfeld kann der Druck durch Freunde, Familie oder Arbeitgeber, die bisherige Behandlung fortzusetzen, immens sein. Niemand kann einen Erfolg garantieren, eine Ernährungsumstellung muss konsequent über lange Zeit durchgehalten werden, oft auch gegen "anerkannte" Dogmen. Von wegen Milch macht müde Männer munter und Fleisch ist ein Stück Lebenskraft - das nutzt nichts, wenn die darin enthaltenen Arachidonsäuren entzündungsfördernd wirken.
Auch die Stressreduzierung ist nicht einfach, deshalb sind ja so viele Menschen gestresst. Sich eine neue, stressärmere Arbeit zu suchen oder die Arbeitszeit mit den entsprechenden Konsequenzen zu reduzieren ist nicht immer einfach oder erscheint sogar unmöglich, dem Stress im familiären Bereich zu entgehen, ist ebenfalls oft problematisch. Kommen dazu noch eine krankheitsbedingte Fatigue oder Mobilitätsprobleme, sind verständnisvolle und einfühlsame Partner und Freunde gefragt.
Viele Pflanzen werden seit Jahrhunderten in der Volksmedizin angewandt, das Wissen um ihre heilenden Wirkungen ist oft noch vorhanden, auch wenn viele Wirkungen nicht wissenschaftlich belegt werden können. Beeren, Wildkräuter, Nüsse, Obst und Gemüse vor allem aus Bioanbau enthalten Ballaststoffe, Fette, Vitamine und Mineralstoffe, die der Körper braucht, um gut zu funktionieren. Gegebenenfalls kann die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln helfen, bestimmte Defizite gezielt auszugleichen, dies betrifft vor allem Vitamin D in den Wintermonaten. So kann möglicherweise das zerstörte Myelin auch wieder aufgebaut werden.
Heutzutage ermöglicht das Internet, weitreichende Informationen einzuholen und einen regen Erfahrungsaustausch der Betroffenen. Da die MS aber eine individuell unterschiedlich auftretende Krankheit ist, muss weiterhin jeder seine Erfahrungen selber machen und herausfinden, welcher Weg der richtige ist.
Gesundheitliche Hinweise
Verwenden Sie Informationen aus unseren Seiten nicht als Grundlage für gesundheitsbezogene Entscheidungen und treffen Sie keine Selbstdiagnosen. Unsere Seiten und deren Artikel dienen der allgemeinen Information über die Erkrankungen der Multiplen Sklerose und nicht der Beratung im Falle individueller Anliegen. Bei gesundheitlichen Beschwerden konsultieren Sie bitte Ihren zuständigen Arzt. Nur eine individuelle Untersuchung kann zu einer Diagnose und Therapieentscheidung führen. Nehmen Sie Medikamente nur nach Absprache mit einem Arzt und/ oder Apotheker ein.
Die Artikel unserer Seiten haben weder eine unmittelbare redaktionelle Begleitung noch eine gewährleistete fortlaufende Kontrolle. Wir sind bemüht ständig die Inhalte zu verbessern, können aber einzelne Fehler, veraltete oder unvollständige Informationen oder sogar womöglich gesundheitsgefährdende Inhalte nicht ausschließen.