Um gesund und leistungsfähig zu bleiben, benötigt der Körper Wasser, Vitamine und Enzyme, Mineralstoffe und Spurenelemente, Proteine, Kohlenhydrate und Fett. Alles in einem ausgewogenen Verhältnis und in der richtigen Kombination, da zum Beispiel Vitamin A nur zusammen mit Fett gut aufgenommen wird, Calcium Vitamin D und Phosphor braucht und Eisen besser mit Vitamin C verstoffwechselt wird. Eine ausgewogene Mischkost enthält theoretisch alle Stoffe, die der Körper braucht.
Das Problem ist, dass die modernen Obst- und Gemüsesorten auf hohen Ertrag und optisches Erscheinungsbild gezüchtet wurden und durch Gaben von Kunstdünger, Herbiziden, Insektiziden und Pestiziden nicht nur weniger Mineralstoffe enthalten als die traditionellen Sorten, sondern zudem mit Schadstoffen belastet sind. Selbst Bio-Gemüse kann aus Wasser, Luft und Boden Umweltgifte aufnehmen. Viele Obstsorten enthalten heutzutage so viel Fruchtzucker und so wenige Mineralstoffe, dass sie für die Verbrennung des Zuckers nicht ausreichen und der Körper diese aus den Zähnen, Gelenken, Knochen und Bindegewebe holt. Außerdem führt der hohe Fruchtzuckeranteil zu einem starken Anstieg des Blutzuckers, der wiederum eine verstärkte Insulinproduktion hervorruft, für die weitere Mineralstoffe verbraucht werden.
So ist es möglich, dass selbst bei einer an sich gesunden Ernährung der Vitamin- und Mineralstoffbedarf nicht gedeckt wird. Mängel können auch in Ausnahmesituationen wie Schwangerschaft, Stressbelastung oder Krankheit und im Alter auftreten, da dann mehr Vitalstoffe benötigt werden. In diesem Fall gibt es 2 Strategien: Die gezielte Auswahl geeigneter Nahrungsmittel um den Mangel zu beheben oder die Zufuhr der benötigten Stoffe in konzentrierter Form durch Nahrungsergänzungsmittel. Im Fall des erhöhten Vitamin C-Bedarfs der Raucher gibt es zusätzlich die Option, mit dem Rauchen aufzuhören. Bei vor allem chronischen Erkrankungen gibt es diese Option nicht.
Nahrungsergänzungsmittel sind frei verkäuflich und können sowohl pflanzliche wie auch tierische Stoffe enthalten. Der Nutzen von Nahrungsergänzungsmitteln ist umstritten und im Gegensatz zu Arzneimitteln dürfen so gut wie keine positiven Wirkungen angegeben werden, sie dürfen in Deutschland keinen therapeutischen Nutzen erfüllen. Viele Bundesbürger nehmen regelmäßig und unkontrolliert die verschiedensten Vitamin- und Mineralstoffpräparate ein, trotzdem leidet in Deutschland ein großer Teil der Bevölkerung an Vitamin D-, B-, Eisen- und sogar Vitamin C-Mangel. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) bewertet Nahrungsergänzungsmittel für gesunde Personen, die sich normal ernähren, als überflüssig, nur in bestimmten seltenen Situationen könne eine gezielte Ergänzung der Nahrung mit einzelnen Nährstoffen sinnvoll sein.
Da Stoffe im Körper zusammenspielen, nutzt es nicht viel, irgendeinen isolierten Stoff einzunehmen ohne zu wissen, was dem Körper eigentlich fehlt und gleichzeitig darauf zu achten, dass auch die Bedingungen für dessen optimale Aufnahme erfüllt sind. Zudem sind so Überdosierungen möglich, die nicht nur die Nieren belasten, sondern eventuell auch negative Auswirkungen hervorrufen können. Eine einseitige Ernährung kann nicht durch die verstärkte Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln aufgewogen werden.
Die Multiple Sklerose wird oft mit einem Vitamin D-Mangel in Verbindung gebracht, nicht nur die Entstehung, sondern auch der Verlauf der Krankheit. Zum Abfangen der freie Sauerstoffradikale, die den Entzündungsprozess verstärken, werden vermehrt Antioxidantien wie Vitamin E und C, Selen und Zink benötigt, die Myelinschicht wird unter anderem durch Omegafettsäuren und Vitamine des B-Komplexes geschützt. An sich kann auch der erhöhte Bedarf an Vitaminen und anderen Vitalstoffen bei MS durch eine geeignete Lebensmittelauswahl abgedeckt werden, aber wenn bereits gravierende Mängel bestehen, ist es schwierig, diese nur durch die Nahrung wieder zu beheben. Problematisch ist es teilweise für strikte Veganer, da einige Stoffe vor allem aus tierischen Produkten aufgenommen werden.
Wie im Bereich der Nahrungsmittel sieht es so aus, als müsse jede*R Betroffene empfohlene Mittel einfach ausprobieren und für sich selber entscheiden, was im speziellen Fall gut tut und was nicht oder was überflüssig ist. Es ist durchaus möglich, dass sich Besserungen vor allem im Bereich der Fatigue und Spastik, Schmerzen und Depressionen ergeben. Vor allem muss unbedingt darauf geachtet werden, dass es keine Wechselwirkungen mit Medikamenten gibt und die Nahrungsergänzungsmittel von einem seriösen Hersteller bezogen werden.
Gesundheitliche Hinweise
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