Eskalationstherapie

Die Eskalationstherapie wird auch als Zweitlinientherapie bezeichnet, da sie erst dann eingesetzt wird, wenn die Medikamente der Basistherapie keine Wirkung zeigen oder bei sehr aktiven und schnell fortschreitenden Verläufen der Multiplen Sklerose stärkere Medikamente benötigt werden. Eine schwere Multiple Sklerose kennzeichnet sich durch das Auftreten von zwei oder mehr Schüben pro Jahr mit in der Magnetresonanztomographie nachweisbaren, kontrastmittelanreichernden Läsionen oder Zunahme der Läsionen.

Allerdings werden diese Medikamente in der Hit-hard-and-early-Strategie auch als Ersttherapie eingesetzt, weil sie die Schubanzahl um 40 - 70 % reduzieren können und dadurch krankheitsbedingte Behinderungen erst sehr viel später auftreten.

Da diese Medikamente stark in das immunologische System des Körpers eingreifen, muss mit entsprechend schweren bis teilweise tödlichen Nebenwirkungen gerechnet werden. Auf der anderen Seite führt der Einsatz dieser Medikamente häufiger zum Krankheitsstillstand als bei schwächeren Medikamenten. Welche Wirkstoffe eingesetzt werden, hängt auch bei der Eskalationstherapie vom einzelnen Fall ab und davon, wie gut oder schlecht die jeweiligen Medikamente vertragen werden.