Dimethlylfumarsäure

Dimethlylfumarsäure (Tecfidera®) wird bei schubförmiger MS zweimal täglich, morgens und abends, als Kapsel eingenommen. Die Startdosis in den ersten zwei Wochen sind 2 x 120 mg, anschließend wird sie als Erhaltungsdosis auf 2 x 240 mg erhöht. Die Form der oralen Einnahme bedeutet gegenüber den regelmäßigen Injektionen eine starke Verbesserung für die betroffenen PatientInnen.

Dimethylfumarsäureester (Tecfidera®), auch Dimethylfumarat genannt, wird als Basistherapie für Erwachsene mit moderater schubförmig remittierender Multipler Sklerose eingesetzt. Die Behandlung unterdrückt das Immunsystem teilweise und wirkt antioxidativ sowie antientzündlich. Bei einem Teil der Behandelten reduziert Dimethylfumarat die Schubrate um bis zu 50 % und verlangsamt das Fortschreiten der Behinderung ebenfalls deutlich um bis zu 38 %.

Tecfidera® ist bei PatientInnen mit vermuteter oder bestätigter PML oder schwerer Lymphopenie / Lymphozytenwerten unter 0,5 × 109/l kontraindiziert.

Tritt unter der Behandlung mit Tecfidera® eine länger anhaltende schwere Lymphopenie auftritt, muss das Medikament abgesetzt werden, bei Entwicklung einer PML muss die Behandlung mit Tecfidera® endgültig beendet werden.

Zu den häufigsten Nebenwirkungen vor allem in den ersten Monaten der Behandlung rechnet man Übelkeit, Magen-Darm-Probleme sowie Flush und Hitzewallungen.

Als gefährlichste Nebenwirkung kann selten eine schwerwiegende Virusinfektion des Gehirns auftreten, die progressive multifokale Leukenzephalopathie, PML. Vermutlich hängt dies mit einer langanhaltenden Erniedrigung der weißen Blutkörperchen (Lymphopenie) zusammen, weshalb bei Einnahme von Dimethylfumarat alle sechs bis acht Wochen eine Blutbildanalyse durchgeführt werden muss.