Medikamentation
Avonex® wird in der Dosis von 30 µg in Form von Injektion in den Muskel einmal pro Woche für die Behandlung des sogenannten klinisch isolierten Syndroms (CIS) und der schubförmig remittierend verlaufenden Multiplen Sklerose gegeben. Die Injektion sollte möglichst immer am selben Wochentag stattfinden.
Rebif® wird in den Dosierungen von 22 µg und 44 µg in Form von Injektion unter die Haut 3 mal pro Woche für die Behandlung des klinisch isolierten Syndroms (CIS), der schubförmig remittierenden MS und der sekundär chronisch-progredienten MS mit noch vorhandener Schubaktivität gegeben. Die Dosierung sollte bei Behandlungsbeginn langsam gesteigert werden.
Wirksamkeit
Beta-Interferone unterdrücken die Entzündungsprozesse bei Multipler Sklerose, indem sie die Bildung entzündungsfördernder Botenstoffe unterdrücken. Vermutlich hindern sie bestimmte weiße Blutzellen, die T-Lymphozyten, daran, in die Blutgefäße zu gelangen und in das Gehirn überzutreten. Es kann eine Schubreduzierung von 30 % bis 40 % erwartet werden.
Interferon beta-1a (Avonex®, Rebif®) kommt als Basistherapie bei Menschen mit moderater schubförmiger Multipler Sklerose zum Einsatz. Es kann die Zahl der Krankheitsschübe verringern, den einzelnen Schub weniger schwer ausfallen lassen und das Fortschreiten von Behinderungen hinauszögern.
Die Krankheitsaktivität sollte regelmäßig kontrolliert werden. Die Behandlung mit Interferonen ist nicht mehr sinnvoll, wenn in den letzten zwei Jahren keine Schübe aufgetreten sind und keine Krankheitsaktivität mehr nachgewiesen werden kann. Beim Nachlassen der Wirksamkeit der Medikamente kann eine Blutuntersuchung klären, ob gegen den Wirkstoff Antikörper gebildet wurden. In diesem Fall muss die Behandlung mit einem anderen Wirkstoff fortgesetzt werden.
Interferon beta-1a ist auch für die Behandlung des klinisch isolierten Syndroms (CIS) zugelassen, das heißt, es gibt aktive Entzündungsherde im Gehirn, die Myelinschicht wird geschädigt, es besteht ein hohes Risiko für die Entwicklung einer MS, aber eine Multiple Sklerose ist (noch) nicht diagnostiziert.
Rebif® wird außerdem zur Behandlung der sekundär chronisch-progredienten MS mit noch vorhandener Schubaktivität gegeben.
Interferon-beta 1a ist nicht zur Behandlung der primär chronisch-progredienten Form der MS ohne Schubaktivität geeignet.
Gegenanzeigen und Nebenwirkungen
Bei Schwangerschaft und Stillzeit, schweren Depressionen und Suizidgedanken sowie bekannten Überempfindlichkeiten gegen Bestandteile der Medikamente sollte eine Behandlung mit Interferon beta-1a nicht durchgeführt werden.
Bei Epilepsie, Herzerkrankungen, schweren Lebererkrankungen und Schilddrüsenfunktionsstörungen ist der Einsatz von Betainterferonen genau abzuwägen.
Vor allem zu Beginn der Behandlung verursachen Betainterferone häufig Nebenwirkungen, die oftmals im Laufe der Therapie nachlassen. Das Verabreichen der Spritze am Abend kann bewirken, dass die häufigsten Nebenwirkungen wie vorübergehende Kopfschmerzen, Schwäche, Juckreiz und Übelkeit sowie grippeähnliche Symptome wie Fieber, Schüttelfrost, Schwitzen und Muskelschmerzen nicht so stark wahrgenommen werden. Außerdem können Reaktionen an der Injektionsstelle auftreten, wie Rötung, Verhärtung oder kleine Blutergüsse. Auf eine gute Hygiene muss unbedingt geachtet werden, um Infektionen an der Einstichstelle zu vermeiden.
Nach den Injektionen können ebenfalls vorübergehend neurologische Symptome auftreten, die schubähnliche Effekte aufweisen. Während der gesamten Behandlungsdauer kann der Muskeltonus zeitweilig erhöht oder stark geschwächt sein. Depressionen, Hautausschläge und eine erhöhte Neigung zu Krampfanfällen können ebenfalls auftreten.
In seltenen Fällen können schwere Nebenwirkungen wie Blutveränderungen, Leber- und Nierenprobleme und weitere auftreten, daher müssen während der Behandlung regelmäßige Blutuntersuchungen durchgeführt werden.
Normalerweise verlaufen die von Interferon beta-1a verursachten Nebenwirkungen eher leicht und verschwinden wieder. Sie sprechen gut auf eine Dosisreduzierung an. Bei schweren oder anhaltenden Nebenwirkungen sollte nur nach Rücksprache mit dem Arzt die Dosis vorübergehend gesenkt oder die Anwendung unterbrochen werden.
Gesundheitliche Hinweise
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