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Medikamentation

Siponimod (Mayzent®) wird zur Behandlung der sekundär chronisch-progredienten MS Erwachsener täglich als Filmtablette eingenommen. Die Anfangsdosis beträgt 0,25 mg, die individuell angepasste Erhaltungsdosis zwischen 0,25 und 2,00 mg.

Wirksamkeit

Siponimod (Mayzent®) ist eine Weiterentwicklung des MS-Medikaments Fingolimod und seit Anfang 2020 in der EU zur Behandlung Erwachsener mit sekundär chronisch-progredienter Multipler Sklerose zugelassen. Es wird täglich als Filmtablette eingenommen.

Der progrediente Verlauf der MS bedeutet eine ständige Zunahme der Symptome. Nach 18-monatiger Einnahme von Siponimod wurde der Fortschritt der Behinderung bei über 20 % der ProbandInnen gebremst und die mittels Magnetresonanztomografie gemessenen Läsionen im Gehirn zeigten eine Verbesserung.

Siponimod ist ein Immunsuppressivum, es bindet sich selektiv an bestimmte Zellrezeptoren und verhindert dadurch die Bewegung von Lymphozyten aus den Lymphknoten. Die dadurch gebremste Einwanderung von Lymphozyten in das Zentrale Nervensystem begrenzt dort die Anzahl der Entzündungen.

Vor Beginn der Therapie mit Siponimod werden die PatientInnen mit einem Bluttest auf eine bestimmte Stoffwechselvariante untersucht und die Dosierung des Medikaments entsprechend angepasst.

Gegenanzeigen und Nebenwirkungen

Während oder vor einer geplanten Schwangerschaft ist die Behandlung mit Siponimod kontraindiziert. Ebenso während der Stillzeit, da die Substanz in die Muttermilch übertreten und beim Säugling zu schweren Nebenwirkungen führen kann.

Bei gleichzeitiger Gabe anderer immunsuppressiver Medikamente ist Vorsicht geboten. Auf Wechselwirkungen mit weiteren Medikamenten wie zum Beispiel Beta-Blockern oder herzfrequenzsenkenden Mitteln muss geachtet werden.

Zu den Vorsichtsmaßnahmen bei der Anwendung gehört ein kardiales Monitoring.

Die häufigsten Nebenwirkungen sind Ausschlag mit kleinen, flüssigkeitsgefüllten Blasen auf geröteter Haut, Fieber, Halsschmerzen, wunde Stellen im Mund, Anfälle, Krämpfe, Sehstörungen, Kopfschmerzen, neue Muttermale, Schwindel, Tremor, Durchfall, Übelkeit, Schmerzen in Händen oder Füßen, geschwollene Hände, Fußgelenke, Beine oder Füße, Schwäche sowie Bluthochdruck, erhöhte Leberenzymwerte, vorübergehende Herzfrequenzabfälle und Abnahme der Lungenfunktion.

Gesundheitliche Hinweise

Verwenden Sie Informationen aus unseren Seiten nicht als Grundlage für gesundheitsbezogene Entscheidungen und treffen Sie keine Selbstdiagnosen. Unsere Seiten und deren Artikel dienen der allgemeinen Information über die Erkrankungen der Multiplen Sklerose und nicht der Beratung im Falle individueller Anliegen. Bei gesundheitlichen Beschwerden konsultieren Sie bitte Ihren zuständigen Arzt. Nur eine individuelle Untersuchung kann zu einer Diagnose und Therapieentscheidung führen. Nehmen Sie Medikamente nur nach Absprache mit einem Arzt und/ oder Apotheker ein.

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