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Medikamentation

Azathioprin (Imurek®) wird zur Behandlung Erwachsener mit schubförmig remittierender Multiplen Sklerose  täglich als Tablette verabreicht. Die Dosis richtet sich nach der Erkrankung und dem Körpergewicht, eine übliche Azathioprin-Dosierung beträgt 2 bis 3 mg pro Kilogramm Körpergewicht und Tag.

Wirksamkeit

Azathioprin (Imurek®, ) ist eines der ersten Immunsuppressiva. Es wird Erwachsenen als Basistherapie bei schubförmig remittierender Multipler Sklerose mit moderater Verlaufsform nur noch dann gegeben, wenn ein Patient gut auf das Medikament eingestellt ist, eine Behandlung mit Betainterferonen nicht möglich ist oder eine weitere Autoimmunerkrankung vorliegt, die den Einsatz neuerer Medikamente verhindert.

Azathioprin ist ein schwaches Zytostatikum und hemmt das Zellwachstum beziehungsweise die Zellteilung bestimmter Abwehrzellen, den B- und T-Lymphozyten im Knochenmark. Es gehört daher zu den Immunsuppressiva. Es verringert die Schubrate und bremst das Fortschreiten der Erkrankung beim schubförmigen Verlauf, allerdings erst nach einer Therapie von mindestens drei bis sechs Monaten. Es kann eine Behandlungsdauer von mehr als 1 Jahr nötig sein, bis sich eine Wirkung zeigt und es kann über 2 Jahre dauern, bis die Krankheit unter Kontrolle ist.

Da Azathioprin auf das blutbildende System wirkt, ist während der gesamten Behandlung ärztliche Kontrolle und eine Überwachung des Blutbildes sowie vor allem in den ersten Wochen der Behandlung der Leberwerte notwendig.

Gegenanzeigen und Nebenwirkungen

Kontraindikationen sind vor allem das Vorliegen schwerwiegender Leber- oder Nierenfunktionsstörungen, schwerer Infektionen wie Tuberkulose, schwerer Schädigung des Knochenmarks oder Entzündungen der Bauchspeicheldrüse.

Azathioprin kann in die Muttermilch übergehen, deshalb ist die Therapie während der Stillzeit ebenfalls kontraindiziert. Eine Therapie mit Azathioprin wird während einer Schwangerschaft nicht empfohlen, zeigt aber bisher kein erhöhtes Risiko für Fehlbildungen oder Schwangerschaftskomplikationen.

Mögliche Nebenwirkungen sind Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Gewichtsabnahme, Schwindel durch niedrigen Blutdruck, Unwohlsein, Fieber und Gelenkschmerzen sowie Haarausfall oder Hautausschlag, auch eine Verschlechterung der Leberfunktionswerte oder Entzündung der Bauchspeicheldrüse. Unter Azathioprin kann die Haut verstärkt auf UV-Strahlung reagieren und muss daher besonders geschützt werden.

Die Veränderung des Blutbilds  kann unerwünschte Folgen haben. Die Abnahme der Anzahl der weißen Blutkörperchen macht anfälliger für Infektionen, die Anzahl der Blutplättchen kann ebenfalls abnehmen, wodurch die Blutgerinnung gestört wird.

Äußerst selten treten schwere Störungen der Atmung und des Kreislaufs auf, die dann sofortige intensivmedizinischer Behandlung bedürfen.

Bei  langjähriger  Anwendung von  Azathioprin  erhöht sich das  Risiko für das Auftreten von bösartigen Tumoren, vor allem des lymphatischen Systems oder der Haut. Einzelne Fälle einer progressiven multifokalen Leukenzephalopathie (PML) sind bei Patienten mit  anderen  Autoimmunerkrankungen aufgetreten, die mit Azathioprin behandelt wurden

Azathioprin zeigt Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten. Allopurinol verlangsamt den Abbau von Azathioprin und verstärkt dadurch dessen Wirkung, deshalb sollte bei gleichzeitiger Anwendung dieser Medikamente Azathioprin auf etwa 25 % reduziert werden.

Gesundheitliche Hinweise

Verwenden Sie Informationen aus unseren Seiten nicht als Grundlage für gesundheitsbezogene Entscheidungen und treffen Sie keine Selbstdiagnosen. Unsere Seiten und deren Artikel dienen der allgemeinen Information über die Erkrankungen der Multiplen Sklerose und nicht der Beratung im Falle individueller Anliegen. Bei gesundheitlichen Beschwerden konsultieren Sie bitte Ihren zuständigen Arzt. Nur eine individuelle Untersuchung kann zu einer Diagnose und Therapieentscheidung führen. Nehmen Sie Medikamente nur nach Absprache mit einem Arzt und/ oder Apotheker ein.

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