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Medikamentation

Ocrelizumab (Ocrevus®) wird zur Behandlung der frühen primär progredienten sowie der schubförmig progredienten oder schubförmig remittierend verlaufenden, aktiven MS Erwachsener als intravenöse Infusion verabreicht. Die ersten zwei Infusionen mit 300 mg Wirkstoff erfolgen in einem Abstand von zwei Wochen, danach erhalten die PatientInnen alle 24 Wochen eine weitere Infusion von 600 mg. Die Infusion dauert 2,5 bis 3,5 Stunden. Während der Infusion und eine Stunde danach sollten die Behandelten überwacht werden, um bei Nebenwirkungen schnell reagieren zu können.

Wirksamkeit

Ocrelizumab (Ocrevus®) ist ein monoklonaler Antikörper, der zur Behandlung der frühen primär progredienten sowie der schubförmig progredienten oder schubförmig remittierend verlaufenden, aktiven MS Erwachsener eingesetzt wird. Nach den beiden Anfangsinfusionen im Abstand von zwei Wochen wird Ocrevus alle 24 Wochen intravenös verabreicht, es beeinflusst das Immunsystem langfristig.

Ocrelizumab wirkt immunsuppressiv. Der Antikörper bindet selektiv ein bestimmtes Antigen auf der Oberfläche der B-Zellen, die die MS negativ beeinflussen, um diese vorübergehend zu inaktivieren. Die Zunahme der Behinderung wird dadurch gebremst. Bei Personen unter 40 Jahren wird die Schubhäufigkeit über die Hälfte reduziert gegenüber mit Betainterferon behandelten Personen. Bei älteren Personen ist der Vorteil kleiner.

Ocrevus ist das erste und bisher einzige zur Therapie der primär chronisch progredienten Verlaufsform von Multipler Sklerose zugelassene Medikament in Europa. Es ist extrem teuer.

Gegenanzeigen und Nebenwirkungen

Die immunsuppressive Wirkung von Ocrelizumab kann auch zur Entstehung unerwünschter Nebenwirkungen durch die Veränderung der körpereigenen Abwehr führen. Die häufigsten Nebenwirkungen sind Infusionsreaktionen wie Juckreiz und Hautausschlag, eine gesteigerte Infektanfälligkeit, grippeähnliche Nebenwirkungen wie Kopf- und Knochenschmerzen, Fieber, Übelkeit oder Atemnot sowie in einzelnen Fällen auch allergische Reaktionen auf den Wirkstoff.

Es besteht ein erhöhtes Risiko für maligne Neubildungen, Patientinnen sollten daher am empfohlenen Brustkrebs-Screening teilnehmen.  Auch regelmäßige neurologische Kontrollen zum PML-Screening sind anzuraten, um die mögliche Entwicklung einer Progressiven Multifokalen Leukenzephalopathie rechtzeitig zu erkennen.

Gesundheitliche Hinweise

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