Die genauen Ursachen der Multiplen Sklerose sind trotz langjähriger Forschung noch lange nicht geklärt. Vermutlich gibt es gar nicht die eine Ursache, sondern an der Entstehung der Krankheit sind mehrere Faktoren beteiligt. Zum Beispiel erhöht Rauchen das Risiko, an MS zu erkranken. Die Krankheit ist nicht ansteckend, trotzdem wird vermutet, dass Viren eine Rolle spielen könnten. Auch Ernährungsstil und Zustand der Darmflora sind möglicherweise an der Entstehung einer MS beteiligt.
Das Risiko, an MS zu erkranken, ist je nach Region unterschiedlich und in den wirtschaftlich entwickelteren Ländern höher. Unter 20 und ab 50 ist das Risiko geringer. Frauen erkranken häufiger als Männer, was dadurch erklärt werden kann, dass Frauen im Allgemeinen ein stärkeres Immunsystem besitzen als Männer und deshalb von Überreaktionen des Immunsystems stärker betroffen sind.
Als Auslöser (Trigger) werden von Impfungen über Amalgamfüllungen und Stress bis zu Vitamin D-Mangel und Virusinfektionen wie Grippe alle möglichen Faktoren vermutet, aber bisher gibt es keinerlei Beweise weder für noch gegen die unterschiedlichsten Theorien. Viele Betroffene führen ihre Erkrankung auf einen bestimmten Auslöser zurück, aber statistisch kann dies zumindest bisher nicht belegt werden. Die Theorie von MS-Erkrankungen als Folge von Impfungen wird von den meisten Forschern abgelehnt, ebenso der Zusammenhang mit Amalgam-Zahnfüllungen.
Multiple Sklerose ist keine Erbkrankheit, allerdings ist das Risiko, an MS zu erkranken, leicht erhöht, wenn es in der Familie schon MS-Erkrankungen gegeben hat. Obwohl es kein MS-Gen gibt, sieht es doch so aus, als ob Erbfaktoren eine gewisse Rolle spielen. Daher spricht man von einer genetischen Vorbelastung, die das Erkrankungsrisiko erhöhen kann. Diese Theorie wird dadurch gestützt, dass in manchen Familien MS gehäuft auftritt.
Eine weitere Theorie besagt, dass es einen Zusammenhang zwischen Vitamin D und Multipler Sklerose gibt. Aber was war zuerst? MS als Folge eines Vitamin D-Mangels oder Vitamin D-Mangel als Folge der Krankheit? Gibt es eine genetisch bedingte Resistenz gegen die Wirkung von Vitamin D? Kann Vitamin D-Mangel zusammen mit Stress oder einem anderen Trigger die Krankheit auslösen? Kann durch Einnahme von extrem hochdosiertem Vitamin D die Krankheit gestoppt werden, wie manche behaupten? Jedenfalls nimmt das Erkrankungsrisiko mit höherem Breitengrad und damit weniger Sonneneinstrahlung zu.
Interessanterweise beeinflusst die ethnische Herkunft das Risiko, an MS zu erkranken. Schwarzafrikaner und Hispanos erkranken seltener an MS als andere ethnische Gruppen, vor allem hellhäutige Menschen.
Was sind also nun die Ursachen für MS? Ziemlich sicher liegt eine Auto-Immunreaktion vor. Das Immunsystem greift fälschlicherweise körpereigene Strukturen an, in diesem Fall die Hüllschicht der Nervenfasern, die sogenannte Myelin-Schicht. Die Ursache für die Symptome ist also die beschädigte oder zerstörte Myelin-Schicht. Diese Schicht wird vom eigenen Immunsystem angegriffen - bleibt die Frage, warum das Immunsystem das bei einigen Personen tut und bei den anderen nicht.
Als relativ gesichert gilt, dass sowohl Umweltfaktoren als auch Erbanlagen eine Rolle spielen. Vitamin D-Mangel im Kindesalter, Rauchen (Raucher erkranken 1,5 mal öfter als Nichtraucher) und bestimmte Viren erhöhen das Risiko, an MS zu erkranken.
Vermutlich müssen erbliche Vorbelastung und verschiedene Umweltfaktoren zusammenkommen, damit eine MS entsteht. Die genetische Vorbelastung alleine reicht nicht aus, um eine MS auszulösen, es müssen weitere kritische Faktoren dazukommen. Einen vermuteten Einfluss auf das Erkrankungsrisiko haben folgende Faktoren:
Alter, Ernährung, Klima, Breitengrad, vorhergegangene Virusinfektion, ethnische Zugehörigkeit, Hygienebedingungen, Grad der Industrialisierung und die geerbte Veranlagung, an MS zu erkranken.
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