Calciumcarbonat, bekannt als Kalk oder Kreide, ist ein Calciumsalz, es kommt natürlich zum Beispiel in Kalkstein, Marmor, Schnecken- oder Muschelschalen vor. Auch in hartem Trinkwasser ist reichlich Kalk und somit Calciumcarbonat enthalten. Als E 170 dient es in der Lebensmittelproduktion als weißer Lebensmittelfarbstoffe, Säureregulator und Trennmittel, bei der Herstellung von Tabletten als pharmazeutischer Hilfsstoff.
Calcium ist wichtig für den Knochen- und Zahnaufbau, es kann unter anderem vor Muskelkrämpfen schützen. Calcium wird vom Körper nur aufgenommen, wenn auch ausreichend Vitamin D vorhanden ist. Auch Magnesium und Phosphor werden benötigt, damit das Calcium aus der Nahrung aufgenommen und optimal verstoffwechselt werden kann. Der Calciumbedarf wird normalerweise durch die Nahrung gedeckt, aber in bestimmten Situationen, wie während der Schwangerschaft, Stillzeit, Pubertät oder im Alter, benötigt der Körper vermehrt Calcium. Die Einnahme von Calciumcarbonat als Nahrungsergänzung ist eine Möglichkeit, den erhöhten Bedarf rasch zu decken.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt Erwachsenen eine tägliche Calciumdosis von 1000 Milligramm, dadurch erhöht sich jedoch das Risiko von Nierensteinen und Magen-Darm-Beschwerden. Vor allem Senioren sollten besser mehr auf genügend Bewegung und Vitamin D achten, um Osteoporose und Knochenbrüchen vorzubeugen.
Calciumreiche Lebensmittel sind unter anderem Sesam, Getreide, Hülsenfrüchte, Brokkoli, Bananen oder Spinat. Auch aus calciumhaltigem Mineralwasser kann ein Teil des Bedarfs gedeckt werden. Milch und Milchprodukte gelten weiterhin als optimale Calciumquellen. Diese Aussage ist aber umstritten, denn Milch schafft ein saures Milieu, das dazu führt, dass das Calcium aus der Milch nicht gut aufgenommen werden kann. Nachweislich erhöht sich die Knochendichte nicht durch eine Ernährung, die einen großen Anteil an Milchprodukten aufweist.
Menschen, die an Multipler Sklerose erkrankt sind, sollten vorsichtig sein mit Milchprodukten, da vor allem Produkte mit hohem Fettanteil reich an Arachidonsäure sind. Bei entzündlichen Erkrankungen sollte Arachidonsäure vermieden werden, da sie eine entzündungsfördernde Wirkung hat. Wer nicht auf Milch und Milchprodukte verzichten will, sollte sich an fettarme Erzeugnisse halten.
Ein Calciummangel führt auf Dauer dazu, dass vor allem Knochen und Zähne leiden und kann zu Osteoporose, einer Abnahme der Knochendichte, führen. Die Einnahme von Calciumcarbonat als Nahrungsergänzungsmittel wird gegen Osteoporose empfohlen, allerdings haben Studien gezeigt, dass die Einnahme von Calciumpräparaten nur bei stark mangelernährten Senioren ein positives Ergebnis zeigte.
Säureblocker verhindern die Aufnahme von Calcium sowohl aus der Nahrung, als auch aus Nahrungsergänzungsmitteln. Auch weitere Wechselwirkungen mit Medikamenten sind möglich, vor allem die Hemmung der Aufnahme von Wirkstoffen. Dies gilt zum Beispiel für bestimmte Antibiotika wie die Tetrazykline und die Chinolone sowie für Eisen, Levothyroxin und Bisphosphonate. Diese Präparate sollten mit einem zeitlichen Abstand von mindestens zwei bis drei Stunden zu Calciumpräparaten eingenommen werden. Außerdem kann Calcium die Effekte der Herzglykoside verstärken und Oxalsäure kann die Calciumaufname verringern.
Weil Calciumcarbonat stark basisch wirkt und dadurch im Magen eine hohe Neutralisationskapazität hat, gehört es zu den Antazida, es neutralisiert die Magensäure und wird deshalb bei Sodbrennen oder Refluxproblemen empfohlen, es hat eine relativ lange Wirkdauer. Dabei werden circa 20 bis 30 Prozent des Calciums aus dem Präparat aufgenommen.
Beim Kontakt mit Magensäure bildet Calciumcarbonat das Gas Kohlendioxid, wodurch sich der Magen aufbläht. Bauchschmerzen, Übelkeit, Durchfall oder Verstopfung können als Nebenwirkungen auftreten. Überdosierungen können zu einer Hypercalcämie führen, einer Störung des Calcium- und Phosphathaushalts. Erhält der Körper durch die Einnahme von Calciumpräparaten zu viel Calcium, wird dieses nicht einfach ausgeschieden, sondern zum Beispiel in den Nieren abgelagert und kann dort Nierensteine verursachen. Allerdings wird die sogenannte Arterienverkalkung, also die Arteriosklerose, nicht durch einen erhöhten Calciumspiegel, sondern durch eine Schädigung der Arterienwand bei Nikotinmissbrauch, erhöhtem Blutdruck oder erhöhtem Cholesterinspiegel verursacht, die entstehenden Plaques enthalten vor allem Fett, Calcium kann sich einlagern, verursacht aber die Probleme nicht.
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