Die Gojibeere ist gerade Mode, sie wird wegen ihrer positiven Eigenschaften auf den menschlichen Körper als Superfood vermarktet. Auf Deutsch heißt die Pflanze weniger exotisch Gemeiner Bocksdorn (Lycium barbarum), sie gehört zu den Nachtschattengewächsen wie die Kartoffel oder Tomate. Weitere Namen sind Gewöhnlicher Bocksdorn, Gemeiner Teufelszwirn oder Chinesische Wolfsbeere. Der letzte Name weist daraufhin, dass die Beere vermutlich ursprünglich aus China stammt.
Gojibeeren haben einen hohen Anteil vitaler Inhaltsstoffe, sie enthalten sekundäre Pflanzenstoffe, viele zellschützende Antioxidantien wie Vitamin C und Beta-Carotin sowie Mono- und Polysaccharide, reichlich Kohlenhydrate, Ballaststoffe, essenzielle Aminosäuren, Zink und mehr Eisen als Steakfleisch. Getrocknete Gojibeeren besitzen im Vergleich zu Rosinen und getrockneten Cranberrys den höchsten Gehalt an Carotinoiden und Polyphenolen.
In der Traditionellen Chinesischen Medizin werden Gojibeeren gegen Bluthochdruck, Diabetes, Erschöpfungszustände und Impotenz, zur Unterstützung des Immunsystems, Vorbeugung und Behandlung von Krebs, bei Augenproblemen und weiteren Leiden eingesetzt. Sie werden in China traditionell aber nicht nur in der Naturheilkunde, sondern auch in der Küche verwendet. Sie werden roh, gekocht oder getrocknet gegessen und die Blätter junger Pflanzen dienen als Blattgemüse.
In Europa wird nur die Beere als Fruchtsaft, Tiefkühlprodukt, Trockenfrucht sowie Tee und Marmelade verarbeitet, Saft und Früchte werden Müslis, Joghurt oder Smoothies zugesetzt. Es werden auch Kapseln mit den Extrakten von Gojibeeren angeboten um die Gesundheit zu fördern. Da im Moment eine starke Nachfrage nach Goji-Produkten besteht, werden vermehrt getrocknete Beeren importiert, die allerdings oftmals stark durch Pestizid- und Insektizidrückstände belastet sind. Im europäischen Kulturanbau gelten schärfere Belastungsgrenzen und diese werden üblicherweise auch streng kontrolliert und eingehalten, Beeren aus heimischem biologischem Anbau sollten bevorzugt werden.
Gojibeeren sind sehr teuer, einheimische frische Brombeeren, Blaubeeren oder Himbeeren und auch die inzwischen hier angebaute Aroniabeere enthalten ebenfalls in hohem Maße Antioxidantien, Vitamine und weitere gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe. Da der Bocksdorn auch im eigenen Garten gedeiht, bietet sich hier eine gute Alternative zu importierten Früchten.
Die Wirkungen der Gojibeere sind nicht wissenschaftlich belegt, das ist bei pflanzlichen Produkten aber üblicherweise so. Die Beeren sollen fit, schön und schlank machen, sie zählen zu den Detox-Lebensmitteln, auch das eine Modeerscheinung. Hersteller dürfen nicht mehr damit werben, dass Gojibeeren eine therapeutischen Wirkung haben, aber viele Gojibeeren-Konsumenten sind von ihr überzeugt. Die Inhaltsstoffe Zeaxanthin und Lutein scheinen besonders interessant zu sein, der Verzehr von Gojibeeren in üblichen Mengen wird als problemlos angesehen.
Herzpatienten sollten vorsichtig sein, denn die Beere kann durch Wechselwirkungen die blutverdünnende Wirkung von Medikamenten wie Marcumar abschwächen oder verstärken, dann besteht ein erhöhtes Risiko für schwere Blutungen. Das BfARM rät allen Patienten, die Vitamin-K-Antagonisten einnehmen, den Verzehr von Gojibeeren oder seinen Zubereitungen zu vermeiden, die mögliche Wechselwirkung soll in die Produktinformationen der Vitamin-K-Antagonisten aufgenommen werden.
Auch Allergiker sollten den Genuss von Gojibeeren-Produkten vorsichtig angehen, denn die Beere kann Allergien auslösen. Es besteht das Risiko diverser Kreuzreaktionen und ein hohes Sensibilisierungspotential.
In Bezug auf Multiple Sklerose gilt für die Goji- oder Bocksdornbeere dasselbe wie für andere Mittel, die das bereits überreagierende Immunsystem weiter stimulieren könnten: Vorsicht auch wegen möglicher Wechselwirkungen mit den immunsystemunterdrückenden Medikamenten. Auch das Allergiepotential sollte nicht übersehen werden. Vorteilhaft wäre dagegen eine entzündungshemmende Wirkung, die Vitamin- und Proteinversorgung durch die Beeren.
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