Glukose in Form von Traubenzucker oder aus normalem Haushaltszucker wird sehr schnell vom Körper aufgenommen und liefert daher auch sehr schnell Energie. Durch die schnelle Aufnahme der Glukose ins Blut steigt der sogenannte Blutzucker ebenso schnell an und bewirkt eine starke Insulinausschüttung, um den Blutzuckerspiegel wieder zu senken. Der schnelle Rückgang des Blutzuckers führt dann oft zu Heißhungerattacken vor allem auf mehr Glukose. Wird diesen nachgegeben, steigt der Insulinspiegel wieder an, ein ständig hoher Zucker- und Insulinspiegel erzeugt oxidativen Stress und fördert Entzündungsprozesse.
Das Hormon Insulin sorgt dafür, dass die Glukose den Körperzellen zur Verfügung gestellt wird. Zu viel aufgenommene Glukose wird in Form von Glykogen vorübergehend in Leber und Muskeln gespeichert, um auch ohne konstante Nahrungsaufnahme eine ausreichende Energieversorgung zu gewährleisten. Ungefähr 1600 Kilokalorien können so gespeichert werden und stehen zum Beispiel für Bewegung zur Verfügung. Sind die Glykogenspeicher voll, wird die Glukose langfristig als Fett in Fettzellen gelagert. Das Insulin verlangsamt dann die Fettverbrennung vorübergehend und erst nach der Erschöpfung der Glykogenspeicher ungefähr fünf Stunden nach dem Essen wird Energie direkt aus den Fettzellen bezogen.
Bei gesunden Menschen bewirkt Insulin außerdem ein Gefühl der Sättigung. Wird der Zucker zum Beispiel in Softdrinks durch Süßstoff ersetzt, findet diese Reaktion nicht statt, ebenso wenig wie bei Säften, da der darin enthaltene Fruchtzucker insulinunabhängig verstoffwechselt wird. Das heißt, trotz der sehr hohen Energiedichte haben sie keinen Sättigungswert.
Nicht nur die Muskeln, Organe und Blutkörperchen, sondern auch das Gehirn benötigt zur Ernährung Glukose, deshalb hält es den Blutzuckerspiegel mittels der Hormone Insulin und Glukagon relativ konstant. Wird das Gehirn nicht ausreichend mit Energie versorgt, entsteht Hunger auf Süßes oder andere Kohlenhydrate. Erhält das Gehirn trotz Hunger längere Zeit keine oder zu wenig Nahrung, wird der Stoffwechsel reduziert und nicht-überlebenswichtige Funktionen quasi abgeschaltet.
Hunger, also Unterversorgung im Gehirn, kann auch trotz ausgeglichenem Blutzuckerspiegel entstehen, wenn zum Beispiel das Gehirn durch intensive Denkleistung mehr Energie als üblich verbraucht, das Gehirn schlecht durchblutet wird oder der Transport der Nährstoffe ins Gehirn wegen Flüssigkeitsmangel gestört ist. Für den Körper ist es einfacher, Glukose aus neuer Nahrung zu beziehen, als sie aus den Fettzellen zu gewinnen. Er gewöhnt sich daran, Energie aus den Fettzellen zu holen, wenn ihm nicht ständig neue Kohlenhydrate angeboten werden.
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