Kurkuma, auch Tumeric genannt, gehört zu den Ingwergewächsen, stammt aus Südasien und wird in den Tropen kultiviert. Der interessante Teil der Pflanze ist das gelbe Rhizom, das über der Erde wächst, daher wird die Pflanze auch Gelber Ingwer oder Gelbwurz genannt. Kurkuma ist Hauptbestandteil in jedem Currypulver. Das Rhizom wird geschält und getrocknet oder frisch seit über 4.000 Jahren als Heil- und Gewürzpflanze sowie als Farbstoff verwendet, es enthält bis zu fünf Prozent ätherische Öle sowie bis zu drei Prozent fettlösliches Curcumin.
Neben den ätherischen Ölen enthält Kurkuma Harze, Eiweiße und Zuckerverbindungen sowie etwa 5 % Polyphenol und Bitterstoffe. Die Curcuminoide gelten als die biologisch aktiven Inhaltsstoffe der Kurkumapflanze. Zu diesen gehört auch das Curcumin, das als E 100 zur Gelbfärbung von Lebensmitteln und Kosmetika genutzt wird. Des weiteren enthält Kurkuma die Vitamine B1, B2, B3, B6 und C, Mineralstoffe und Spurenelemente wie Magnesium, Calcium, Eisen, Zink, Kupfer und Kalium.
Die Wirkung von Kurkumapulver und Curcumin ist galletreibend, antioxidativ, antiseptisch, schmerzlindernd und antitumoral, verdauungsfördernd sowie antiallergen und antientzündlich. Curcumin vermindert die Insulinresistenz, stärkt die Blutgefäße und unterstützt die Regulierung von Blutdruck und Blutgerinnung. Unter den Gewürzen gilt Kurkuma als das stärkste Antioxidans, es schützt vor freien Radikalen, die galletreibende Wirkung regt die Leber zur Entgiftung an, die Bitterstoffe sollen vor Heißhunger schützen, der Stoffwechsel wird angeregt, die Fettverdauung in Magen und Darm gefördert.
Der Wirkungsbereich von Kurkuma reicht wegen der vielen Inhaltsstoffe sehr weit und umfasst Krankheiten von Alzheimer, Arthritis, Blutmangel und Bronchitis über Colitis Ulcerosa, Depressionen, Diabetes, Krebs, Lipödem und Schnupfen bis zu Verdauungsproblemen. Im Fettstoffwechsel verhindert Curucumin die Bildung der entzündungsfördernden Arachidonsäure aus pflanzlicher Linolsäure. Es erschwert auch die Bildung von Fettzellen, indem es die notwendige Synthese der Fettsäuren in den Fettzellen stört. Curcumin unterdrückt entzündungsfördernde Zytokine, die sowohl bei Multipler Sklerose als auch bei schweren Verläufen von Corona-Infektionen eine Rolle spielen.
Curcumin ist in der Lage, die Blut-Hirn-Schranke zu passieren, es entfaltet seine antioxidative Wirkung daher auch im Gehirn. Zudem fördert es die Neubildung von Nervenzellen im Gehirn, wirkt der Demyelinisierung von Nervenfasern entgegen und möglicherweise fördern Curcuminoide auch die Hirnfunktionen, indem sie die Verbindung zwischen den Nervenzellen, die Synapsen, vor dem Verlust von Proteinen bewahren.
Curcumin erhöht die Konzentration des Wachstumsfaktors BDNF und beeinflusst dadurch unter anderem die Wundheilung. Die Zellen des Nervensystems scheinen ebenfalls positiv beeinflusst zu werden und sich mit Hilfe von Kurkuma regenerieren zu können. Die Kollagenablagerung wird verbessert und das Haarwachstum gefördert, es können sich sogar neue Haare bilden.
Eine Schlüsselrolle im Entzündungsprozess spielt das körpereigene entzündungshemmende Eiweiß GILZ. Dessen Produktion wird durch Kurkuma unterstützt, es entsteht ein ähnlicher Effekt wie bei Kortisongaben.
Durch seine antibakterielle und entzündungshemmende Wirkung dient Kurkuma zur Vorbeugung von Erkältungen, es hilft ebenfalls beim Schutz vor Atemwegserkrankungen und durch die Stärkung des Immunsystems hilft es auch, wenn die Erkältung bereits begonnen hat. Auch gegen Akne, Schuppenflechte und andere entzündliche Hauterkrankungen kann Kurkuma eingesetzt werden.
Kurkuma kann in Form von Pulver, Extrakt, Tabletten oder Kapseln problemlos als Gewürz oder Nahrungsergänzungsmittel im Supermarkt oder Internet erworben werden. Bei regelmäßiger Einnahme wird empfohlen, die Menge von 6 Gramm pro Tag nicht zu überschreiten. Die Wirkung von Kurkuma kann durch Zugabe von schwarzem Pfeffer deutlich erhöht werden, denn dessen Inhaltsstoff Piperin erhöht die Bioverfügbarkeit des Curcumin beträchtlich. Auch die Zugabe von Fett erhöht die Aufnahme, da Curcumin fettlöslich ist.
Wegen der leicht blutverdünnenden Wirkung ist Vorsicht geraten bei gleichzeitiger Einnahme von Medikamenten wie Aspirin, Blutverdünnern oder manchen Krebsmitteln. Auch vor geplanten Operationen sollte Kurkuma abgesetzt werden. Andererseits kann Kurkuma vor Thrombosebildung und damit vor Infarkten und Schlaganfall schützen, denn es kann dazu beitragen, das Blut flüssig zu halten, indem es hohe Fibrinogen-Werte senkt.
Möglicherweise führt die Einnahme von Kurkuma zu Erstverschlechterungen, ernsthafte Nebenwirkungen sind nicht bekannt. Bei Erkrankungen von Leber oder Gallenblase könnte die Stimulierung durch das Curcumin zu einer Verschlimmerung der Symptome führen und wird deshalb nicht empfohlen.
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