Organischer Schwefel

Schwefel ist ein Mineralstoff, den der Körper für lebensnotwendige Funktionen braucht. Im Gegensatz zu anorganischem Schwefel, der zur Herstellung von Schwefelsäure dient und im sauren Regen enthalten ist, benötigt der Körper organischen Schwefel. Dieser ist zum Beispiel in Aminosäuren wie Cystein und Methionin sowie in einigen Coenzymen enthalten, er wird auch zur Produktion von Hormonen wie Insulin benötigt und ist wichtig für die Zellreparatur, das Immunsystem und weitere Funktionen.

Pflanzen und Bakterien nehmen Schwefel auf und bauen ihn zu organischen Schwefelverbindungen um, die dann von Tieren und Menschen mit der Nahrung aufgenommen werden. Da Schwefel ein essenzielles Element lebender Zellen ist, kann ein Mangel vielfältige Erscheinungsformen haben wie zum Beispiel Kopfschmerzen, Migräne, Gelenk- und Rückenschmerzen, Allergien, Hauterkrankungen, Konzentrationsschwäche und Depression, aber auch ein geschwächtes Immunsystem, weil freie Radikale nicht mehr optimal abgewehrt werden können. Glutathion ist ein schwefelhaltiges körpereigenes Antioxidans. Bei Immunerkrankungen wie bei Rheuma oder Multipler Sklerose wird häufig ein erniedrigter Glutathion-Spiegel im Blut nachgewiesen. Um wichtige Körperfunktionen zu erhalten, holt sich der Körper den Schwefel gegebenenfalls aus Gelenken, Knochen und Muskeln, die nicht lebensnotwendig sind.

Die Behebung eines Mangels kann ebenso vielfältige Probleme lösen. Schwefelverbindungen wirken antibiotisch, entzündungshemmend, antioxidativ, entwässernd, immunmodulierend und antitumoral, sie helfen bei Autoimmunerkrankungen, Allergien wie Heuschnupfen, Haut- und Magen-Darm-Problemen, gegen Pilze und wirken sich positiv auf das Nervensystem und die Darmsanierung aus. An der Bildung von Kollagen ist Schwefel ebenfalls beteiligt, er reguliert den Säure-Basen-Haushalt und aufgrund der verbesserten Durchlässigkeit der Zellmembrane kann sich bei Diabetikern sogar der Blutzuckerspiegel normalisieren. Auch bei der Reinigung und Entgiftung unterstützt der organische Schwefel den Körper, er kann Stoffe wie Alkohol, Tabakrauch oder Umweltgifte wie Quecksilber, Blei und Cadmium sowie zelleigene Abfallprodukte binden und zu deren Ausscheidung beitragen.

Arthrose und andere Gelenkentzündungen zeigen Besserung, weil nicht nur die Entzündungen gehemmt, sondern das beschädigte Gewebe verstärkt repariert und die Schmerzen vermindert werden. Wenn die Zellmembrane durchlässiger werden, werden Nährstoffe und körpereigene, schmerzhemmende Hormone besser aufgenommen. Auch die Unterdrückung der Schmerzleitung trägt zur schmerzlindernden Wirkung bei, der vermehrte Abtransport von Gewebeflüssigkeit wirkt gleichzeitig abschwellend. Die Sportsalbe Dolobene war eines der ersten DMSO-haltigen Mittel auf dem Markt. Vor allem bei chronischen Schmerzen ist die zusätzliche Einnahme von organischem Schwefel vorteilhaft, mit der Reduzierung der Schmerzmittel gehen dann auch unerwünschte Nebenwirkungen zurück.

Organischer Schwefel ist in allen pflanzlichen und tierischen Produkten enthalten, mit einer ausgewogen Ernährung sollte dem Körper normalerweise ausreichend organischer Schwefel zugefügt werden, aber bei Krankheiten im Magen- Darmbereich ist die Schwefelaufnahme oft gestört und bei manchen Krankheiten sind schwefelhaltige Nahrungsmittel ungeeignet. Außerdem laugt die Landwirtschaft die Böden immer weiter aus und viele Lebensmittel werden industriell bearbeitet, also erhitzt, homogenisiert, pasteurisiert, konserviert und der Gehalt an Schwefel darin wird immer geringer. Auch das Fleisch von Tieren, die jetzt weniger Schwefel über das Futter aufnehmen, enthält weniger Schwefel. Um einen Mangel des Mineralstoffes zu vermeiden oder auszugleichen, können vermehrt schwefelhaltige Nahrungsmittel wie Knoblauch, Zwiebeln, Kohl, Rettich oder tierische Produkte bevorzugt in Bioqualität gegessen oder der organische Schwefel als Nahrungsergänzungsmittel eingenommen werden.

Eine Möglichkeit ist die Einnahme von DMSO (Dimetylsulfoxid), das im Magen in MSM umgewandelt wird. DMSO kann auch mit Wasser vermischt (nicht erschrecken, es wird sofort warm) auf die Haut aufgetragen werden und gelangt so sehr schnell an Muskelverspannungen, Sehnen, Gelenke oder Sonnenbrand und nimmt auch andere Wirkstoffe wie Öle oder Magnesiumsalze durch die Haut mit. Dadurch kann der Magen entlastet werden. Allerdings werden auch Schadstoffe mitgenommen, es ist also angeraten, sich zu waschen, ehe DMSO aufgetragen wird, sonst werden neben Umweltgiften auch die Schadstoffe, die bereits über die Haut ausgeschieden wurden, wieder in den Körper hineingebracht.

DMSO und MSM verteilen sich sehr schnell im Körper, sie durchdringen problemlos Zellwände und auch die Blut-Hirn-Schranke. Dabei können sie andere Stoffe mitnehmen. Das bedeutet, DMSO kann sowohl Wirkstoffe in das Gewebe transportieren als auch Schadstoffe aus dem Gewebe lösen und abtransportieren. In hohen Dosen ist DMSO ein Nerven- und Zellgift.

MSM ist die Abkürzung für Methylsulfonylmethan, ebenfalls eine organische Schwefelverbindung, ein weißes, geruchloses, leicht bitter schmeckendes kristallines Pulver. MSM ist eine natürliche Substanz, die automatisch über die Nahrung aufgenommen wird. Bei der Einnahme von MSM-Pulver ist eine Überdosierung so gut wie unmöglich, zu viel eingenommener Schwefel wird ausgeschieden.

Mit einer zusätzlichen Anwendung von organischem Schwefel in Form von Tropfen, Pulver, Salbe oder Tabletten sollte vorsichtig begonnen und die Reaktion des Körpers beobachtet werden. Es können Entgiftungserscheinungen auftreten, da MSM Schwermetalle und Abfallprodukte des Stoffwechsels aus dem Gewebe löst und es dadurch zu Kopfschmerzen, Müdigkeit, Hautausschlägen und anderen Beeinträchtigungen kommen kann. Je stärker die Symptome sind, umso mehr Toxine gibt es normalerweise im Körper und umso länger dauert die Entgiftung. Für die Ausscheidung der Gifte ist viel Flüssigkeit, sprich Wasser, notwendig.

Da DMSO und MSM relativ günstig und sehr einfach zu beziehen und anzuwenden sind, und den beiden Stoffen vielfältige Wirkungen nachgesagt werden, haben sie inzwischen sowohl überzeugte Anhänger wie auch Gegner. Wem es schlecht geht, kann es ausprobieren, es gibt viele Erfolgsberichte. Beim Kauf sollte unbedingt auf eine pharmazeutische Qualität geachtet werden, denn DMSO ist ein Lösungsmittel und dient vor allem dem technischen Gebrauch. Zum Einnehmen ist ein Reinheitsgrad von 99,9% erforderlich.

Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten oder Nahrungsergänzungsmitteln sind nicht bekannt, DMSO und MSM können bei chronischen Krankheiten lebenslang eingenommen werden.