Spirulina (Spirulina platensis oder Arthrospira platensis) ist ein einfacher einzelliger Organismus und eigentlich keine Alge, sondern eine Bakterie aus der Familie der Cyanobakterien. Der Namen stammt von der spiralförmigen Struktur, denn Spirulina wächst in mikroskopisch kleinen Spiralen. Die Farbe ist intensiv blau-grün, deshalb wird Spirulina auch als Farbzusatz in Lebensmitteln verwendet.
Spirulina wächst in stark alkalischen Salzseen, aber auch in Süßwasser. Da Spirulina Schwermetalle absorbiert, sollten Algen aus kontrollierten Aquakulturen bevorzugt werden. Die Blaualgen wachsen besonders gut bei einer Wassertemperatur von bis zu 37 Grad Celsius unter Zufuhr von Kohlenstoffdioxid (CO2). Spirulina ist eine der ältesten Lebensformen dieser Erde. Beim Wachsen produziert sie Sauerstoff und es wird vermutet, dass diese Algen dazu beigetragen haben, vor über 3 Millionen Jahren die Erdatmosphäre so zu verändern, dass sie für Sauerstoffatmer geeignet wurde.
Zur Ernte wird die Algenmasse durch einen Filter oder durch eine Durchlaufzentrifuge gedrückt und danach in der Sonne oder mit Heißluft getrocknet. Anschließend wird die Spirulina zu Tabletten gepresst, zu Pulver verarbeitet oder in Kapseln eingeschlossen und als pflanzliches Nahrungsergänzungsmittel angeboten, denn Spirulina ist eine sehr gute Quelle für Proteine, essenzielle Aminosäuren, Zink, Calcium, Kalium, Eisen, Vitamin C, D und E sowie B-Vitamine, sie enthält Gamma-Linolensäure, Chlorophyll und Phycocyanin, einen Pigment-Proteinkomplex, der nur in Blaualgen enthalten ist.
Kein anderes pflanzliches Lebensmittel hat einen so hohen Proteingehalt von circa 60 Prozent. Spirulinagaben zeigen bei Unterernährung einen deutlichen Erfolg, helfen Sportlern beim Muskelaufbau und Vegetariern und Veganern, Mangelerscheinungen zu vermeiden. Die enthaltenen Proteine sind leicht verdaulich, weil es sich bei Spirulina um einen Einzeller mit einer relativ weichen Zellwand handelt. Das bedeutet, dass die Proteine sehr schnell aufgenommen werden, der Körper schnell mit Energie versorgt wird und dadurch Leistungstiefs vermieden werden.
Spirulina wird seit Jahrhunderten gegessen, Azteken, Inkas und Afrikanische Völker haben von ihrem ausgezeichneten Nährwert profitiert, die moderne Gesellschaft setzt die Blaualge gegen Krankheiten wie Krebs, Bluthochdruck und als Entgifter vor allem gegen Schwermetalle ein. Außerdem stärkt Spirulina das Immunsystem, wirkt antioxidativ und entzündungshemmend, senkt den Cholesterinspiegel und kann gegen Nahrungsmittelallergien helfen. Auch zur Behandlung neurologischer Störungen scheint Spirulina geeignet zu sein.
Cyanobakterien können sowohl positive als auch negative Wechselwirkungen mit dem Immunsystem des Körpers hervorrufen. Da Spirulina das Immunsystem stärkt, können sich durch die Einnahme die Symptome von Multipler Sklerose und anderer Autoimmunkrankheiten verbessern oder verschlimmern und die Wirkung von Immunsuppressiva kann abgeschwächt werden. Vorsicht ist auch geraten, wenn Medikamente genommen werden, die die Blutgerinnung verlangsamen.
Um Nebenwirkungen wie Kopfweh zu vermeiden, sollte man sich langsam an die Einnahme der Mikroalge gewöhnen und sie regelmäßig einnehmen. Menschen mit anderen Allergien reagieren möglicherweise auch allergisch auf Spirulina, Allergiker sollten deshalb vorsichtig sein. Wenn die Spirulina-Präparate mit anderen Inhaltsstoffen angereichert werden, können auch diese Stoffe Probleme verursachen. Beim Kauf sollte deshalb darauf geachtet werden, was das Produkt alles enthält.
Auch Haustiere sollen gut auf die Inhaltsstoffe der Alge reagieren.
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