Eine Multiple Sklerose-Erkrankung wird anhand ihrer Symptome vermutet. Jede durch das zentrale Nervensystem gesteuerte Funktion kann durch MS betroffen sein. Dadurch können sehr unterschiedliche Symptome auftreten, von denen viele für andere Erkrankungen ebenfalls typisch sind und dies macht eine Diagnose nur anhand der Symptome schwierig. Zu den erste Anzeichen einer Multiplen Sklerose gehören Seh- und Bewegungs- oder Koordinationsstörungen, sowie starke Mattigkeit (Fatigue) - auch ohne Anstrengung fühlen sich die Erkrankten schnell erschöpft - aber auch Gefühlsstörungen wie Taubheitsgefühle oder Kribbeln. Die Krankheit kann auch Schmerzen verursachen.
Da die Anfangssymptome einer MS ebenso andere Ursachen wie zum Beispiel Borreliose, HIV oder Stoffwechselerkrankungen haben könnten, handelt es sich bei der Diagnose meist um eine Ausschlussdiagnose. Symptome, Verlauf und Untersuchungsergebnisse sollten für eine korrekte Diagnosestellung gemeinsam betrachtet werden. Mit der einfach durchzuführenden neurologischen Basisdiagnostik kann zusammen mit den Informationen des Patienten abgeklärt werden, ob eine MS vorliegen könnte.
Mögliche Symptome einer Multiplen Sklerose kann ein Neurologe im Rahmen einer ausführlichen neurologischen Untersuchung abklären. Er untersucht dabei Muskelkraft und Muskelspannung, Feinmotorik, Koordination, Sensibilität, Reflexe und Evozierte Potenziale, das ist die Nervenleitfähigkeit. Ein bekannter Test dafür ist die Reizung der Sehnerven durch die Bewegung eines Schachbrettmusters. Nervenbahnen leiten diesen Reiz als elektrische Impulse weiter und es wird gemessen, wie lange es dauert, bis das Gehirn auf den angebotenen Reiz reagiert. Wird der Reiz zu langsam weitergegeben, kann der Sehnerv entzündet sein und dies ist ein Hinweis auf MS.
Auch eine Blutuntersuchung ist bei Verdacht auf eine Multiple Sklerose nötig, um andere Krankheiten, vor allem Infektionen, als mögliche Ursache auszuschließen. Es gibt aber bisher keinen Bluttest, der eine MS beweisen könnte. Anschließend müssen weitere Untersuchungen durchgeführt werden.
Eine Diagnosestellung ist bereits nach einem ersten Krankheitsschub möglich. Eine schnelle Diagnosestellung bedeutet, dass die Betroffenen zum einen Klarheit in Bezug auf ihre Erkrankung haben, aber vor allem auch einen schneller Behandlungsbeginn, schnellstmögliches Ausschalten vermuteter Krankheitsauslöser und dadurch geringere Schädigung der Nerven.
Früher stützte sich die Diagnose der Multiplen Sklerose vor allem auf die klinische Einschätzung von Symptomen und Anamnese, heute dienen dazu auch bildgebende Verfahren. Es gibt keinen Test, mit dem allein eine Multiple Sklerose festgestellt werden kann; um eine gesicherte Diagnose zu erhalten, werden die Ergebnissen mehrerer Untersuchungen benötigt. Es gibt inzwischen einheitliche Diagnosekriterien, deren Grundlage die McDonald-Kriterien sind. Sie ermöglichen mit großer Sicherheit eine MS-Diagnose und werden ständig aktualisiert. Der objektive Nachweis von Entzündungsherden und Krankheitschüben liefert die Basis einer MS-Diagnose mittels der McDonald-Kriterien.
Die wichtigsten Untersuchungsmethoden nach der neurologischen und der Blutuntersuchung sind
die Magnetresonanztomografie (MRT), in der Entzündungsherde im Gehirn sichtbar gemacht werden, und die Liquoranalyse, bei der eine Lumbalpunktion durchgeführt wird, um die Rückenmarksflüssigkeit zu untersuchen.
Gesundheitliche Hinweise
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